Der Kurpark als Spiegelbild des Kurortes!?

Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung richtete die Interessengemeinschaft (IG) „Park im Kurort“ ihr zweites Kurpark-Symposium aus und lockte erneut interessierte Fachbesucher an.

 

Am 20. April 2015 konnten sich Kurparkinteressierten in Bad Schmiedeberg von den erholsamen, gesundheitsfördernden Facetten sowie der nachhaltigen Bedeutung der Parkanlagen für die Entwicklung eines Kurortes überzeugen. So stellte Michael Domsalla (KMTO) dar, dass insbesondere im Kurpark großes Potential für die symbolische Vermittlung der Kernkompetenzen des Kurortes liegt. Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für Identität und Image eines Ortes. Detlef Jarosch (ProjectM) und Jochen Wollmert (Barmer GEK) untermauerten anhand von Praxisbeispielen die Relevanz der Parkanlagen als Kommunikations- und Erlebnisraum für den Ort sowie deren Stellenwert für Gesundheitsangebote der Kostenträger. Wissenschaftlich belegte Kathrin Steinbeißer diese Aussagen durch ihre Studie zu den Erlebniswelten im Kurpark Bad Reichenhalls. Darin zeigte sie auf, dass Kurparks auch von der einheimischen Bevölkerung vielfältig genutzt werden sowie die Möglichkeit bieten, verschiedene Altersgruppen gezielt anzusprechen. Ein wesentliches Ergebnis ihrer Untersuchung war, dass die Nutzung eines Kurparks vorwiegend aufgrund eines bewussten Präventionsverhaltens stattfand. Abgerundet wurden die Vorträge durch eine insbesondere auf emotionaler Ebene ansprechende Bildinterpretation von Stephanie Knoblich zum Thema „Storytelling im Kurpark“. Die Präsentation spiegelte auf gelungene Art und Weise die Aspekte des ersten Beitrags wider und zeigte auf, wie eine Verbindung von Information und Emotion geschaffen werden kann, um nachhaltiges Erleben und Erfahren zu schaffen. Im anschließenden Workshop konnte „Storytelling“ praxisnah geübt und Ideen für den eigenen Kurpark ausgetauscht werden. Zeitgleich konnte man sich im Workshop von Monika Böhm (mb Grünmanagement) zum Thema Parkpflegemanagement weiterbilden.

Einmal mehr stellte das Symposium die Bedeutung des Kurparks für den Erfolg eines Kurortes heraus. Ein durchdachter und liebevoll gepflegter Kurpark bietet sowohl Gästen und Patienten als auch Einheimischen die Möglichkeit, die Kernkompetenzen des Kurortes zu entdecken und zu erleben und trägt somit wesentlich zum authentischen Image des Ortes bei. Auch gilt es mit den Mitteln der Kommunikation zu verdeutlichen, dass der Kurpark an sich ein ortsgebundenes Heilmittel ist.

Umrahmt wurde die Veranstaltung durch einen Kurparkrundgang und Führung durch das Kneipp-Therapiezentrum und die Moorküche durch Constanze Zepperitz, der Leiterin der Kurgärtnerei. Bad Schmiedeberg als eines der wenigen Heilbäder mit Dreifachprädikatisierung zeigte sich den Teilnehmern als hervorragender und aufmerksamer Gastgeber und trug somit erheblich zum offenen und intensiven Erfahrungsaustausch der Teilnehmer bei.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Deutschen Heilbäderverband e.V.

Die Interessengemeinschaft „Park im Kurort“ ist ein Gartennetzwerk unter dem Dach des Deutschen Heilbäderverbands e. V., das aus einem fachübergreifenden Zusammenschluss der Leiter von Parks und Gärten sowie Marketingexperten der Heilbäder und Kurorte besteht. Ziel der derzeit 14 Mitglieder ist es, Synergien im Bereich "Natur und Gesundheit in Kurorten" zu nutzen und diese gegenüber Öffentlichkeit und Politik darzustellen. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch zwischen dem Bereich Gartenbau und Marketing. Dabei sollen Qualitätskriterien aufgestellt und Projekte entwickelt werden, um die Vermarktung der Kurparks zu unterstützen. Mitglieder der IG sind: Bad Bevensen, Bad Kissingen, Bad Mergentheim, Bad Pyrmont, Bad Rappenau, Bad Reichenhall, Bad Rothenfelde, Bad Salzelmen, Bad Salzuflen, Bad Sassendorf, Bad Schmiedeberg, Bad Wildbad, Blankenburg (Harz) und Garmisch-Partenkirchen.